John Malkovich (USA, Spanien, 2002)
John Malkovich kann man in der Regel kaum etwas vorwerfen, wenn aber jemand vorübergehend den Beruf vom Schauspieler zum Regisseur wechselt, blinken erstmal alle Alarmleuchten auf. Ein kreatives Desaster ist vorprogrammiert, denn warum sollte eine Regiarbeit von John Malkovich unbedingt gut sein? Auf der anderen Seite: warum aber auch nicht, wenn ein begabter Schauspieler dahinter steckt, der vielen Regie-Kollegen über die Schulter schauen durfte. Also lässt man sich darauf ein und muss es in dem Fall auch nicht bereuen.
Malkovich lehnt sich auch recht weit aus dem Fenster, was die Wahl des Stoffes angeht, denn mit der Geschichte um den südamerikanischen Terroristen Ezequiel Durán, die an das Leben des Führers einer peruanischen Terrororganisation angelehnt ist, wagt er sich gleich aus voller Nähe an ein knochenhartes Problemkino heran, das darüber hinaus auch noch zeitlose Züge trägt, wenn man sich die Mühe machen will, ihn auf aktuelle Tagesthemen zu projizieren.
Javier Bardem ist hier der Ermittler, der eine Menge aufzuräumen hat, früher mal ein erfolgreicher Anwalt, der sich beruflich umorientiert hat. Die Suche nach Ezequiel, der das Land durch Terroranschläge in Angst und Schrecken versetzt, ist ein weitgehend hoffnungsloser Kampf, eine abstrakte Irrfahrt und eine Suche nach einem gesichtslosen Phantom, der nicht zu fassen ist und doch allgegenwärtig ist. Was er lediglich hinterlässt sind mehrere Opfer und symbolische Andenken in Form von aufgeknöpften Hunde-Kadavern, an deren Hälsen ideologische Parolen hängen, über die sich das Volk und die Polizei den Kopf zerbrechen dürfen. Ezequiel ist ein unsichtbarer Kämpfer, der verhasste Gegner während einer Theatervorführung als ahnungslose Zuschauer auf die Bühne lockt und von ausgewechselten Schauspielern kaltblütig ermordet lässt. Seine Vorgehensweise im ganzen Land gleicht einer makabren Inszenierung, deren Ziele und Forderungen nicht definiert werden, was die Polizei ratlos in der Ecke stehen lässt und schließlich das Kriegsrecht ausgerufen werden muss.Javier Bardem war deswegen vielleicht nie so nutzlos wie in diesem Film, und doch ist er die zentrale Heldenfigur und Hoffnungsträger, weil er irgendwann der ganzen Sache schließlich auf die Schliche kommen muss. Zu Hause hat er eine nervige, realitätsferne Ehefrau, deren Welt nur aus Beauty-Artikeln zu bestehen scheint. Er verfällt also Yolanda (Laura Morante), der Ballettlehrerin seiner kleinen Tochter, die nicht nur dafür sorgt, dass sein Privatleben und seine Gefühlswelt völlig entgleist, sondern die in der Gesamthandlung eine wichtige Rolle einnimmt.
Der Film hält sein stimmiges Gleichgewicht; er schlägt große Wellen vom Thriller, zum Drama und der sich durchschlängenden Liebesgeschichte, die so nicht sein darf, die sich zaghaft und in leisen Schritten entwickelt, um auf eine Kehrtwende hinauszulaufen.
Es ist eine permanente Suche nach jemandem, den man zur Verantwortung ziehen will, der aber erst mal ein großes Mysterium bleibt und sogar von Einheimischen als ein körperloses Etwas beschrieben wird, das sich wie ein böser Geist überall einnistet.
Der Feind lauert überall und hat viele Komplizen. Die Menschen im Film sind dem hilflos ausgeliefert und wir nicht viel weniger; die Bedrohung schwappt über und gelangt bis an unsere gemütlichen Fernsehsessel. Doch nicht nur das Thema macht hier den Film aus, sondern der Film selbst, dessen Geschichte mit großer Geschicklichkeit vorangetrieben wird.
Malkovich lehnt sich auch recht weit aus dem Fenster, was die Wahl des Stoffes angeht, denn mit der Geschichte um den südamerikanischen Terroristen Ezequiel Durán, die an das Leben des Führers einer peruanischen Terrororganisation angelehnt ist, wagt er sich gleich aus voller Nähe an ein knochenhartes Problemkino heran, das darüber hinaus auch noch zeitlose Züge trägt, wenn man sich die Mühe machen will, ihn auf aktuelle Tagesthemen zu projizieren.
Javier Bardem ist hier der Ermittler, der eine Menge aufzuräumen hat, früher mal ein erfolgreicher Anwalt, der sich beruflich umorientiert hat. Die Suche nach Ezequiel, der das Land durch Terroranschläge in Angst und Schrecken versetzt, ist ein weitgehend hoffnungsloser Kampf, eine abstrakte Irrfahrt und eine Suche nach einem gesichtslosen Phantom, der nicht zu fassen ist und doch allgegenwärtig ist. Was er lediglich hinterlässt sind mehrere Opfer und symbolische Andenken in Form von aufgeknöpften Hunde-Kadavern, an deren Hälsen ideologische Parolen hängen, über die sich das Volk und die Polizei den Kopf zerbrechen dürfen. Ezequiel ist ein unsichtbarer Kämpfer, der verhasste Gegner während einer Theatervorführung als ahnungslose Zuschauer auf die Bühne lockt und von ausgewechselten Schauspielern kaltblütig ermordet lässt. Seine Vorgehensweise im ganzen Land gleicht einer makabren Inszenierung, deren Ziele und Forderungen nicht definiert werden, was die Polizei ratlos in der Ecke stehen lässt und schließlich das Kriegsrecht ausgerufen werden muss.Javier Bardem war deswegen vielleicht nie so nutzlos wie in diesem Film, und doch ist er die zentrale Heldenfigur und Hoffnungsträger, weil er irgendwann der ganzen Sache schließlich auf die Schliche kommen muss. Zu Hause hat er eine nervige, realitätsferne Ehefrau, deren Welt nur aus Beauty-Artikeln zu bestehen scheint. Er verfällt also Yolanda (Laura Morante), der Ballettlehrerin seiner kleinen Tochter, die nicht nur dafür sorgt, dass sein Privatleben und seine Gefühlswelt völlig entgleist, sondern die in der Gesamthandlung eine wichtige Rolle einnimmt.
Der Film hält sein stimmiges Gleichgewicht; er schlägt große Wellen vom Thriller, zum Drama und der sich durchschlängenden Liebesgeschichte, die so nicht sein darf, die sich zaghaft und in leisen Schritten entwickelt, um auf eine Kehrtwende hinauszulaufen.
Es ist eine permanente Suche nach jemandem, den man zur Verantwortung ziehen will, der aber erst mal ein großes Mysterium bleibt und sogar von Einheimischen als ein körperloses Etwas beschrieben wird, das sich wie ein böser Geist überall einnistet.
Der Feind lauert überall und hat viele Komplizen. Die Menschen im Film sind dem hilflos ausgeliefert und wir nicht viel weniger; die Bedrohung schwappt über und gelangt bis an unsere gemütlichen Fernsehsessel. Doch nicht nur das Thema macht hier den Film aus, sondern der Film selbst, dessen Geschichte mit großer Geschicklichkeit vorangetrieben wird.