24. Oktober 2012

LAND DES SCHWEIGENS UND DER DUNKELHEIT

Werner Herzog (Deutschland, 1971)
Werner hat es sich bisher bei keinem Thema leicht gemacht, sondern schüttet sich selbst tonnenweise Steine auf den Weg. Daran lässt sich aber auch die Qualität seiner Arbeit abmessen. 
Bei diesem Film scheinen die selbst aufgestellten Hürden sogar noch höher zu liegen; die Welt der Taubblinden steht hier im Mittelpunkt, er schafft es tatsächlich sich diesem schwierigen Thema anzunähern, eine Kommunikation aufzubauen, sogar eine Protagonistin zu ernennen, die trotz ihres tragischen Schicksals, das sie seit Kindheit erdulden muss, nie das Sprechen verlernt hat und uns viel über sich und ihre Leidensgenossen zu erzählen hat, denen sie im Verlauf des Filmes begegnet. Das ist auch vermutlich das Interessante an dem Film, nämlich der ständige Versuch einer Kontaktaufnahme zwischen der Hauptfigur und der anderen Taubblinden, die von Fall zu Fall unterschiedlich darunter leiden, sich oftmals sogar in ihrer eigenen Gefangenschaft vom "Menschsein" zu entfernen scheinen, bzw. bereits auch von Geburt an in völliger Isolation leben mussten, ohne jemals in der Lage gewesen zu sein, das Lorm-Alphabet zu erlernen, um durch Ertasten der Handinnenfläche mit anderen Menschen zu kommunizieren.
Aus der Reihe wichtiger Filme, über die man sich Gedanken machen sollte, steht dieser ziemlich weit vorne, auch wenn er sich, im Gegensatz zu anderen Herzog-Dokus, relativ unauffällig in seine Filmografie einzureihen scheint.

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