1. September 2009

THERE WILL BE BLOOD

Paul Thomas Anderson (USA, 2007)
Sobald im allerersten Bild der mächtige Berg mit J. Greenwoods meisterhafter Musik visuell aufheult, weiß man dass in diesem Film nichts mehr schief gehen wird und dass man in völliger Sicherheit gewogen ist. Direkt danach folgt die wohl narrativ beste Anfangssequenz seit ewig langer Zeit. Ein völliger Verlass auf die Kraft der Bilder; ganz ohne Worte. Es kann sich problemlos aneinanderreihen an den Anfang von Leones „Spiel mir das Lied...“ oder Wells’ „Kane“. Ein Kino, für das man ewig dankbar ist. Eine Bestätigung, dass selbst nach der Zeit von „New Hollywood“ immer noch wahre Monster aus Hollywood auf uns Zuschauer losgelassen werden können. Das erzählerische Gerüst ist hier flüssig und heißt Öl. Ein schwarzer Fluss, an dessen Oberfläche verschiedene Themen und Dramen nach Luft schnappen... Habgier, Erfolg, Macht, Glaube, Lüge, Ausbeutung, falsche Brüder, verlorene Söhne und Väter... Ein großer Film. Ein sehr großer Film. Dunkel und majestätisch, wie ein zu spät aufblühendes Gemälde der romantischen Epoche. Oder wie es der Film selbst zeigt: Wie eine Wachteljagd bei grauem Himmel.