Joe Wright (Großbritannien, Frankreich, 2005)

Jane Austen... praktisch seit Jahrhunderten unentschlossen im Regal mit ernsthafter Weltliteratur, aber auch romantisch-luftiger Unterhaltung; Werke die leider mittlerweile auch zu Hausfrauen-Schmökern verdammt wurden, die man säckeweise am Bahnhof und schlecht sortierten Weltbild-Buchhandlungen ergattern kann.
Seichtes Frauenzeugs denkt man. Aber den guten, alten Kostümfilm sollte man sowieso etwas anders anpacken, so sensibel und zerbrechlich ist er. Denn der Kostümfilm ist in gewisser Weise eine Sondergattung des Films. Ein wohltuendes Augenpulver, ein visuelles Fest, wenn er gut inszeniert ist, oder ein Riesenreinfall, wenn Kulisse und Kostüme doch nicht zu überzeugen wissen. Die visuelle Seite dieses "Genres" ist so allgegenwärtig und für die Beurteilung so prägend, dass die Geschichte beinahe ins Nebensächliche abrutscht.
Auch in diesem Film können sich Production- und Kostüm-Designer so richtig austoben, was sie auch tun, wenn man erstmal den Riesenaufwand der Inszenierung und Dreharbeiten bei den angefügten Specials sieht.
Helena Bonham-Carters Zeiten als britisches Kostüm-Sensibelchen sind längst vorbei. In jüngster Zeit nimmt Keira Knigthley ihren Platz ein. Joe Wright auf dem Regiestuhl übernimmt dann den Job, den sich früher Merchant&Ivory teilen mussten.
Und was kommt letztendlich heraus? Ja, der gute, alte Kostümfilm eben. In seiner vollen Pracht und idyllischer Gemütlichkeit. Nicht weniger, nicht mehr, aber grade genug.




Viel zu behutsam schnuppert man sich zunächst an diese 200min lange Dokumentation über einen der sperrigsten Filmemacher Amerikas heran; so ein Mammutwerk ist nicht für jeden Anlass geeignet, denkt man. Danach ärgert man sich aber, diesen Film nicht schon viel früher gesehen zu haben, der schließlich einer der größten Menschenkenner bzw. Schauspieler-Regisseure unter den amerikanischen Filmemachern porträtiert und der wieder daran zurückerinnert, wie groß und wie anders dieses Kino ist. 











Zu großer Verwunderung muss ich feststellen, dass dieser Film meine erste Begegnung mit Frau Vardas Kino ist. Was man so liest, liegen anscheinend die ganz großen Sachen schon etwas zurück, gar zur Zeit der Nouvelle Vague-Bewegung. Umso positiver fällt dann diese 80er Produktion auf und umso neugieriger macht sie mich auf weitere ihrer Filme.











