9. Oktober 2011

DAS SCHIEßEN

Monte Hellman (USA, 1966)
Völlig schleierhaft, warum dieser morsche Möchtegern-Western zu so einem Geheimtipp avancierte. Optisch wie ein altes, verwaschenes Unterhemd, das im Wind flattert und in jedem Augenblick von der Wäscheleine wegzufliegen droht, ohne dass es jemand vermissen würde.
Der junge Jack Nicholson ist dabei, ebenso Warren Oates und der eher unbekannte Will Hutchins. Zusammen mit Millie Perkins (war früher als Anne Frank in George Stevens' Film zu sehen) durchqueren sie die endlose Wüste von Utah.
Nicholson ist zuerst der rätselhafte Unbekannte, vor dem man sich hüten sollte und den man nicht so gerne als Reiter die ganze Zeit hinter sich hat.
Die monotone Location wird dem Film schnell zum Verhängnis, weil sie ein offensichtliches Signal dafür ist, dass der Kies bloß für eine Low Budget-Produktion ausgereicht hat. Ein kleinerer Geldbeutel kann natürlich dennoch eine kreative Inspirationsquelle sein, aber der finanzielle Engpass scheint hier die filmischen Möglichkeiten eingedämmt zu haben. Dem Film geht schnell die Puste aus; als hätten die vier Figuren zu viel Sonne und Wüstensand abgekriegt und wären nur noch in der Lage, kreuz und quer durch eine öde Landschaft zu reiten. Ob sich dieser Film erst bei einem Wiedersehen voll entfalten kann, bleibt eher zweifelhaft.

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