1. September 2011

IN DER GLUT DES SÜDENS

Terrence Malick (USA, 1978)
In seiner zweiten Regiearbeit wiederholt Malick in gewisser Weise sein zuvor in "Badlands" behandeltes Sujet eines Pärchen auf der Flucht vor dem Gesetz, das sich am Ende schließlich in die Wildnis zurückzieht.
In dieser hier zur Zeiten des Industrialisierung angelegten Geschichte ist es am Ende eine grandios inszenierte Hetzjagd; großartig gefilmt und geschnitten, bei der man aber schwer auf die besten Augenblicke eingehen kann, ohne das Schicksal der Figuren zu verraten.
Doch zuerst sind Bill, seine Geliebte Abby (die sich als seine Schwester tarnt) und seine kleine Schwester Linda unter den Erntehelfern in Texas gelandet. Ihr Arbeitgeber ist ein wohlhabender aber todkranke Farmer (Sam Shepard), der nicht mehr lange zu leben hat. Bill bekommt Wind davon und schmiedet einen Plan, für den er seine eigene Geliebte ausnutzen will.
Die Hauptfigur wird von Richard Gere gespielt; schon damals ein aalglatter Schönling, und als wenig passender Darsteller vielleicht der einzige wirklich wunde Punkt des Filmes. Er bleibt eben der ewige Schnösel im Anzug, der Julia Roberts unter den Rock schaut.
Das besondere an Malicks Film ist die Gabe eine Geschichte so zu erzählen, dass sie zwar allgegenwärtig ist und sich dennoch wie ein durchsichtiger Schleier dem erzählerischen Impressionismus der Bilder beugt. Draußen in den Weizenfeldern fühlt man sich wie in Bertoluccis gemäldenhaftem "1900"; die Bilder sind so lebhaft wie selten in einem Film, wenn die Kamera zur goldenen Stunde des Sonnenuntergangs in der weiten Landschaft um die Figuren kreist.
Vor Jahren bitter enttäuscht, nun eine schöne Wiederentdeckung.

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