12. November 2011

MY BLUEBERRY NIGHTS

Wong Kar-wai (Hongkong, China, Frankreich, 2007)
Kar-wais "My Blueberry Nights" wirkte schon vor Jahren im Kino unheimlich belanglos. Auf großer Leinwand wie eine Art Musen-Film, bei dem der Regisseur mit klopfendem Herz um seine Hauptdarstellerin herumtänzelt.
Der jetzige Eindruck fällt glücklicherweise etwas milder aus (wenn auch nicht besser); ganz im Gegenteil: man merkt, dass die Popjazz-Elfe und Tochter von Ravi Shankar schnell auf der Strecke bleibt, so bald Rachel Weisz oder später auch Natalie Portman die Bühne betreten und augenblicklich der putzigen Frau Jones die Show stehlen.
Jones spielt die junge Elizabeth, die ihre kaputte Beziehung mit diversen Kellnerin-Jobs überwinden will, dabei während der verschiedenen Stationen (New York, Memphis, etc) über verschiedene Charaktere stolpert und deren eigene Krisen miterleben muss oder einfach hineingezogen wird.
Norah Jones bleibt als Schauspielerin dem gleichen Konzept treu, dem sie sich schon als Musikerin von Anfang verschworen hat: Stets brav und völlig risikofrei, aber wenigstens solide.
Kar-wais Kino konnte sich mir bisher nie wirklich erschließen. Und hier der Blick des Asiaten, der sich erstmal in Amerika neu orientieren muss; das wirkt noch befremdlicher. Dummerweise zerlegt er auch noch seine Geschichte durch den ständigen Einsatz einer abgehackten Zeitlupen-Kamera, die der Story visuell den letzten Spannungsansatz raubt.
Dass am Ende auch noch der obligatorische Noraj Jones-Song erklingen muss, ist fast schon wieder lustig.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo,

geb dir Recht. Bin ja sonst echt begeistert von Wong Kar Wai-Filmen (hab gerade ausführlich in meinem Blog drüber berichtet, vielleicht magst du mal vorbeischauen?! ;))
Doch "My Blueberry Nights" hat mich auch nicht überzeugt - schrecklich belanglos, lahme Story und auch nicht so bildgewaltig, wie man es sonst von seinen Filmen gewohnt ist. Ich hoffe jedenfalls auf bessere Filme von ihm!

Beste Grüße,
Deborah

Ps: Echt schönes Blog hier und nette Rezensionen..schau immer wieder gern vorbei :)

Anonym hat gesagt…

Hej Deborah!

freut mich sehr, dass du hier gerne heurmstöberst und frage mich vor allem, wie du überhaupt über meinen Blog gestolpert bist? Von Zufalls-Entdeckern hab ich jedenfalls bisher sonst nichts mitbekommen.

Dein Blog kündigt sich ja auch schon spannend an; mag auch dieses Marburg-Ding von dir; kenne die Stadt relativ gut.

Grüße, usw.
Andreas

Anonym hat gesagt…

Hey,

glaub ich hab dich vor 'ner Weile über Google gefunden, als ich nach einer Melancholia-Rezension gesucht hab. Dein Blog ist da relativ hoch oben gelistet ;)
Freut mich, dass dir meine Blogs gefallen. :) Mein Kulturblog befindet sich ja noch im Aufbau..aber das wird schon noch!

Viel Spaß weiterhin beim Bloggen!

Smutek hat gesagt…

Auch wenn der Cat Power Song und das tolle "Harvest Moon" Cover eher im Vordergrund treten, ist der Film wie Norah Jones Musik. Recht lieblich und schön (ich mag viele der ruhigen Aufnahmen), aber ohne große Tiefe und recht platt. Habe mich damals recht flott damit abgefunden und mochte die Bilder einfach.