1. November 2011

100.000 DOLLAR IN DER SONNE

Henri Verneuil (Frankreich, 1963)
Belmondo ist Fahrer bei einer großen Spedition, macht sich eines Tages mit einem neuen Laster davon, der mit einer teuren, undefinierten Ware beladen ist. Der Firmenboss zürnt und tobt, schickt einen anderen Fahrer (Lino Ventura) hinterher um Belmondo und die gestohlene Ware einzusacken.
Danach folgt eine Verfolgungsjagd der besonderen Art; sie gestaltet sich mühselig durch die schweren Wagen und die tückische Strecke voller Staub und Sandlöcher und dem ganzen Schotter der aufgewirbelt wird. Wichtig hinzuzufügen wäre, dass Belmondo mit seiner Freundin in dem Fluchtlaster unterwegs ist, denn diese unscheinbare, weibliche Nebenfigur setzt am Ende die eigentliche Pointe (man möchte nichts verraten!) und lässt die Verfolgung der beiden männlichen Protagonisten wie eine lächerliche Sandkasten-Rauferei aussehen. Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, oder so.
Verneuil kam mit seinem Lastwagen-Film 10 Jahre zu spät, weil Henri-Georges Clouzot bereits 1953 hochexplosives Nitroglyzerin, inkl. Yves Montand & Co. durch die Gegend fahren ließ, was damals um einiges spannender war, als das Katz- und Mausspiel von Belmondo und Ventura. Der Vergleich hinkt vielleicht, stellt sich aber dennoch. Ein interessanter Unterschied ist jedoch: bei Clouzot wird Nitroglyzerin transportiert, bei Verneuil eine unbekannte Kostbarkeit, vielleicht ebenso gefährlich; ein Paradebeispiel für einen filmischen MacGuffin. Was bleibt ist ein relativ spannende und schön fotografierte Hetzjagd, allerdings viel zu oft mit blödsinnigen Klamauk-Szenen ausgeschmückt.

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