24. November 2011

DER SCHRECKEN DER MEDUSA

Jack Gold (Großbritannien, Frankreich, 1978)
Lino Ventura als französische Schnüffler in London. Er soll den nach einem Mordanschlag auf der Intensivstation liegenden Richard Burton unter die Lupe nehmen. Ventura sucht Leute aus Burtons Vergangeheit auf, wie auch dessen Psychiaterin, durch deren Erzählungen wir von den telekinesischen Fähigkeiten ihres Patienten erfahren, die ihn schon seit seiner Kindheit zu einem Sonderling machten. Scheinbar nutze Burton seine Gabe nur, um Tod und Unheil über all diejenigen zu bringen, die ihm in seinen unterschiedlichen Lebenslagen im Wege standen.
Nun im Krankenhaus scheint sein Gehirn weiterhin zu funktionieren; er ist immer noch in der Lage auf passive Weise Schicksale zu steuern und schließlich als Showdown den Einsturz der Londoner Kathedrale wähend einer gutbesuchten Festlichkeit herbeizuführen.
Eine Geschichte um die Thematik der Telekinese zu weben erscheint zuallererst recht spannend, erweist sich bei genauer Betrachtung aber als ein wahrhaftes akrobatisches Kunststück. Wenn man dokumentarische Schnippsel zu sehen bekommt (auch in diesem Film!), wo Leute per Gedankenübertragug Materie bewegen können, dann ist das recht spektakulär, doch im Spielfilm gerät es rasch in die Sackgasse mit all den albernen Stilmitteln, die einen soliden Thriller in einen naiven Psycho-Hokuspokus verwandeln. Da hilft ein Richard Burton auch nicht weiter, denn die psychologischen Spielchen beweisen um so mehr die Geschwätzigkeit dieses Schnüfflerfilms, die durch Lino Venturas Figur eines gemütlichen Kommissars, der lieber redet als aktiv handelt, dieses Bild zusätzlich abrunden. Ganz nett, aber einmal reicht.

Keine Kommentare: