21. Dezember 2011

WHALE RIDER

Niki Caro (Neuseeland, Deutschland, 2002)
Frischer Wind aus Neuseeland. Endlich nachgeholt, eins der bekanntesten cineastischen Exportartikel der Insel.
Die kleine Paikea durchbricht bereits bei ihrer Geburt eine lange Kette der Māori-Tradition, die normalerweise von männlichen Nachkommen der Familie weitergeführt wird. Somit gilt es den konservativen und streng der Tradition verbundenen Großvater zu überzeugen, dass auch ein Mädchen/Frau diesen Weg aufrechterhalten kann. Hier kollidiert eine alte Volkssaga (die alte Generation) mit Ansichten der jungen Menschen des gegenwärtigen Neuseeland.
Der Film nähert sich in großen Schritten der neuseeländischen Māori-Traditionen, bis diese Schritte zu aufdringlichen Fußtritten werden: Der Film webt seine Form und Inhalt vollkommen um diese folkloristischen Aspekte, was schließlich schnell am sentimentalen Ethno-Kitsch angrenzt.
Gestrandete Wale etwa sind zwar ein schönes, märchenhaftes Bildmotiv, aber wie so viele Einfälle in diesem Film, entwickeln auch sie eine weinerliche Poesie nahe am Pathos. Dennoch kann sich ein solcher Film getrost zurücklehnen, denn dank seines filmisch wenig vertrauten Territoriums, bleibt es wenigstens ein ungewöhnliches Generations- und Sittendrama.

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