31. Mai 2012

AUF LIEBE UND TOD

François Truffaut (Frankreich, 1983)
Bevor sich Truffaut ein Jahr später endgültig von dieser Welt verabschiedete, legte er noch ein Jahr zuvor mit "Auf Liebe und Tod" seinen allerletzten Film vor.
Mord bei der Entenjagd. Alle Finger deuten auf Trintignant, den kleinen Immobilienmakler von nebenan, der bei seinen Jagdausflügen als Einziger das gleiche Kaliber wie das der Mordwaffe benutzt. Truffaut zeigt zum allerletzten mal, was er für ein großer Hitchcock- und Film Noir-Fan ist. Fanny Ardant, hier als Trintignants Sekretärin, übernimmt schließlich die Führung und stellt auf eigene Faust Nachforschungen an, während Trintignant, Arbeitgeber und Hauptverdächtiger, nutzlos im Keller seines eigenen Büros haust, um nicht entdeckt zu werden.
Truffaut wollte schon immer Klischees vermeiden, also tauscht er die (Geschlechter)Rollen; lässt Frau schnüffeln und Mann hilflos herumhocken. Nicht zuletzt, um seine geliebte Ehefrau Fanny Ardant ins Bühnenlicht zu rücken, die hier von allen Seiten angestrahlt wird; das felsenfeste Musen-Denkmal ist errichtet, eine Liebeserklärung.
Die Hauptdarsteller sind toll, die messerscharfen Schwarzweiß-Bilder ebenso, bloß ist der Film selbst zu sehr auf den konventionellen Krimi getrimmt, so dass man das Gefühl nicht loswird, Truffaut hätte uns bloß mit einem überdurchschnittlichen letzten Werk zurückgelassen.

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