7. Mai 2012

INCIDENT AT LOCH NESS

Zak Penn (USA, 2004)
Werner Herzog packt seine Sachen und macht sich nach Schottland auf Nessie-Jagd. Klingt nach der nächsten exzentrischen Dokumentation des Müncheners Regisseurs. Der Blickwinkel ist bloß anders, denn hier geht es weniger um Loch Ness und das Monster selbst, sondern vor allem um die Produktion und Dreharbeiten dieses Unterfangens aus der Sicht eines zweiten Kamerateams unter der Regie von Zak Penn, der Herzogs Projekt produzieren soll.
Herzog ist natürlich der kindliche Abenteurer mit einem Faible fürs Geheimnisvolle; er ist der Mann, der am liebsten endlos auf die tristen Gewässer von Loch Ness blicken würde und für den das Monster ein ewig verborgener Mythos bleiben soll.
Penn als Produzent hingegen betrachtet die Sache von der kommerziellen Seite, packt ein amerikanisches Playmate knapp bekleidet in den See oder schmeißt eine Nessie-Atrappe ins Wasser als Fressen für die Kamera.
Es kommt zu einem Riesenzoff zwischen den beiden völlig unterschiedlichen Charakteren, bis schließlich sogar eine Waffe gezogen wird. Ab da wird's auch immer alberner, weil das meiste nur noch geschauspielert ist und man die Mockumentary meilenweit riechen kann.
Ein Sehvergnügen bleibt der Film trotzdem, vor allem wenn man als Zuschauer unvorbereitet an die Sache herangeht, wie eben bei einer normalen Dokumentation und am Ende doch nur von Werner, dem alten Schlitzohr, manipuliert wird.

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