Wes Anderson (USA, 2012)
Seine (Liebes)Geschichte über den
12jährigen Sam, der aus einem Pfadfinderlager flieht, um mit Suzy
durchzubrennen, die ihr neurotisches Elternhaus hinter sich lässt,
ist ein wahrer Augenschmaus eines pingeligen Wahnsinnigen, der kein
optisches Detail dem Zufall überlässt. Hier trifft Trapper-Romantik
auf Jugendfilm, Françoise Hardy
auf Hank Williams, Generationskonflikte auf Familiendramen. Von allem
etwas also; zusammengeschmissen, mit vielen Stars besetzt und gut
geschüttelt, bis ein absurd groteskes Etwas herauskommt, das optisch
betört, aber seinen beabsichtigten Humor verfehlt und die
unerschütterlich agierenden Darsteller einer überstilisierten
Geschichte ausliefert. Das ist Stil, aber keiner, der durchwegs
überzeugt.
Bis zum bitteren Ende sitzenzubleiben
lohnt aber zweifellos, sonst entgeht einem der schönste
Film-Nachspann seit langem.
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