29. Mai 2012

ICH FOLGTE EINEM ZOMBIE

Jacques Tourneur (USA, 1943)
Schlägt man das "Horror Cinema"-Buch vom Taschen-Verlag auf, springt einem gleich der schwarze Glubschaugen-Voodoo-Mann entgegen; eins der unheimlichsten Bilder in diesem Sammelband. Grund genug, um endlich den Film nachzuholen, aus dem dieses Motiv hervorgeht.
"Ich folgte einem Zombie" stammt aus der Zeit der geschwätzigen Horror-Filme, wo viel geplaudert, manches angedeutet und wenig wirklich gezeigt wurde. Je nach Verhältnis, kann das zu einem äußerst befriedigenden Ergebnis führen und dem archaisch-naiven Gruselfaktor steht dann nichts mehr im Wege.
In Jacques Tourneurs Film ist der Aufbau und die Entwicklung der Story eher durchwachsen, hat aber streckenweise sehr atmosphärische Augenblicke: das ist zum einen die Szene wenn die junge Krankschwester Betsy (Frances Dee) zum ersten mal auf der Insel ihrer apathischen Patientin begegnet und sich schließlich auf ihre gemeinsame, nächtliche Spritztour zu den Voodoo-Zeremonien begibt, von denen sich Betsy erhofft, die kranke Frau des Plantagenbesitzers endlich aus ihrem tranceähnlichen Zustand befreien zu können. Beides atmosphärisch sehr dichte Szenen, irgendwo zwischen Lugosi-Horror, dem deutschen Expressionismus und der thematisierten Voodoo-Mystik. Kleiner Film mit netter Nachwirkung.

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