27. Januar 2014

DER MONDMANN

Miloš Forman  (USA, UK, Deutschland, 1999)
Miloš Forman hat sich in seiner amerikanischen Spätphase häufiger dem Biopics gewidmet, wo verschrobene Außenseiter zu seinen Helden auserkoren werden, die letztendlich an der Nichtakzeptanz der Gesellschaft scheitern. Das fängt bei "Amadeus" an und geht über "Larry Flynt" schließlich zu seinem Andy Kaufmann-Portrait "Der Mondmann". Jim Carrey war und wird auch nie mehr besser sein, weil der Komiker hier selbst eine Komikerlegende spielen darf, die zu den provokativsten ihrer Art dazugehört. Kaufmann war ein wahrer Anarchist unter den Comedians, der das gesamte Show-Business mit seinen Darbietungen dermaßen umkrempeln konnte, dass die Grenzen zwischen Show und Realität immer wieder aufs Neue verwischt wurden. Formans Film ist ein guter Beweis für diese Irreführung, die von Beleidigungen einzelner Leute aus dem Publikum, über die Einführung der Rolle des aggressiven Tony Clifton, bis hin zu makaber inszenierten Todesfällen auf der Bühne reichte und eigentlich sogar seinen eigenen, frühzeitigen Tod miteinschließt, der für viele ebenso wie eine hinterhältige Inszenierung wirkte.
Neben Danny DeVito als ehrgeiziger Manager, ist Courtney Love hier erneut in einem Forman-Film mit dabei, und auch wieder als Lebensgefährtin des exzentrischen Protagonisten.
Wie gut der Film letztendlich ist, kann man dann davon abhängig machen, ob man ihn als beinahe reines Dokument betrachtet, der seine Handlung zum Großteil aus nachgespielten Kaufmann-Shows zusammensetzt und wo für die Privatperson Andy Kaufmann nur noch wenig Zeit übrig bleibt. Aber anderseits kann man bei solchen Figuren immer noch auf das gute, alte Argument zurückgreifen, bei manchen Künstlern sei diese Grenze zwischen Leben und Kunst ohnehin nicht existent.

Keine Kommentare: