12. Juli 2012

DIE SÜßE HAUT

François Truffaut (Frankreich, 1964)
"Die süße Haut" gehört vielleicht erzählerisch zu den am meisten konstruierten Filmen des französischen Meisters, wird aber dennoch zu Unrecht etwas übergangen, wenn seinem Gesamtwerk wieder mal Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Der verheiratete Pierre (Jean Desailly) ist ein bekannter Literaturkritiker, fliegt deswegen oft zu Vorträgen in fremde Länder und lernt auf dem Weg die Stewardess Nicole (Françoise Dorléac) kennen, mit der eine Affäre startet.
Pierre hat es schwer, weil er hin- und hergerissen ist zwischen einer jungen, frischen Liebe(lei) und seiner Ehe, die er zu Anfang immer noch aufrecht zu erhalten versucht. Seine beruflichen Verpflichtungen belasten ihn zusätzlich und lassen ihn schließlich sogar seine neue Liebe vernachlässigen. Dazu kommt noch, dass die Ehefrau längst die Konkurrentin wittert. Der Sack schnürt sich schließlich zu und Pierre bekommt die Konsequenz zu spüren.
Tief tragisch ist das alles und später sogar spannend wenn die betrogene Ehefrau von Rachegefühlen gesteuert zur Waffe greift.
All das wird von den federleichten Wogen von Georges Delerues Musik getragen; schön wie eh und je. Françoise Dorléac glänzt um so mehr als verbotene Frucht, und es ist eh kaum verwunderlich, dass der Protagonist nicht die Finger von ihr lassen kann. Nur paar Jahre und paar Filme später starb schließlich Catherine Deneuves Schwester bei einem Verkehrsunfall in Nizza. Umso unvergesslicher und wertvoller dieses kleine filmische Denkmal.

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