26. April 2012

THE WAY BACK

Peter Weir (USA, 2010)
Im sibirischen Gulag während des zweiten Weltkriegs tummeln sich ganz unterschiedliche Gestalten; lauter Verbrecher-Visagen, oder einfach nur Antikommunisten aus alle möglichen Ecken dieser Welt, die sich alle im gleiche Netz verfangen haben. Der Gulag ist aber nicht das Gefängnis, sondern die mörderischen Weiten von Sibirien, wie schon am Anfang verkündet wird, um ja nicht auf den Gedanken zu kommen, ausbrechen zu wollen.
Schon bald kristallisiert sich heraus, wer den Ausbruchsversuch doch wagt (natürlich Ed Harris und Collin Farrell mit dabei) und der Film zögert gar nicht lange herum: Die Flucht gelingt schneller als man denkt, das Lager ist Schnee von gestern und was nun plagt ist der Schnee Sibiriens. Der restliche Film ist ein Zweikampf zwischen Mensch und Natur; Berge, Wälder, Kälte, Hunger, Wüste, Hitze, Durst... Peter Weir hetzt aber seine Figuren kaum aufeinander, sondern entscheidet sich lieber für den sicheren Weg einer Kameradschaft, die selbst von der jungen Irena kaum gebremst werden kann, die von den Männern gefunden und mitaufgenommen wird. 
Es handelt sich hier um einen Peter Weir-Film; die Erwartungen sind also in so fern hoch, als dass man zumindest Unterhaltungskino auf solidem Niveau erwarten darf. Natürlich nicht mehr so anregend wie seine alten australischen Produktionen, aber dennoch sollten sie uns wenigstens einen kleinen Schlag auf den Hinterkopf versetzen, der die Gehirnzellen in Bewegung bringt, weil Peter Weir eigentlich ein Regisseur ist, der immer etwas mitteilen möchte. 
"The Way Back" gehört sicherlich zu seinen schwächeren Sachen, weil er eben nicht viel aussagt, sondern vordergründig die physische und psychische Ausdauer seiner Figuren auf die Probe stellt. Wo wir wieder beim Unterhaltungs- bzw. Sensationskino wären. Das genügt auch in dem Fall.

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