16. Januar 2012

SUPER 8

J. J. Abrams (USA, 2011)
Zunächst ist es schwer den Film als einen Abrams-Film einzuordnen, denn wo Spielberg draufsteht, da ist üblicherweise auch Spielberg drin. In diesem Fall sogar in hochkonzentrierter Dosis.
Dass Spielberg schon immer solche Filme machen wollte, die er sich selbst als Kind/Jugendlicher am liebsten ansehen würde, ist bei "Super 8" so klar wie Kloßbrühe. Und dass Abrams, von dem auch das Drehbuch stammt, ein großer Spielberg-Verehrer sein muss, liegt genauso auf der Hand, denn hier ist alles allgegenwärtig: von "E.T." (das Wesen, das nach Hause möchte) über "Unheimliche Begegnung der dritten Art" und "Krieg der Welten" (die Endzeitstimmung und der militärische Ausnahmezustand) bis hin zu "Goonies" (dessen Abenteurer-durstende, verträumte Teenager als Identifikationsfiguren, wie auch schon bei "E.T.").
Ein paar Schulfreunde sind mit Dreharbeiten für ihren Zombiefilm beschäftigt, werden dabei Zeuge eines Zugunglücks, aus dessen Innerem eine außerirdische Kreatur herauskriecht und fortan die Menschheit bedroht, obwohl sie eigentlich nur nach Hause möchte.
So banal wie es sich anhört, ist es im Grunde auch, aber da scheinen Abrams & Spielberg, die ewigen Spielkinder, praktisch selbst in die Rolle eines naiven Filmteams geschlüpft zu sein, die sich ihren Jugendwunsch erfühlen wollten. Wirklich schade, dass der Film bis zum Ende hin unentwegt eine inhaltlich-formale Leiter heraufsteigt, und dabei eine immer schwere Last zu tragen hat, die durch Pathos und logische Inkonsequenz (die Teens als ewige überlebende Sympathie-Träger) kaum zu überbieten ist. Dabei ist die erste Hälfte noch wirklich schön geworden und lässt diesen Spät-70er-Jugendfilm-Flaire spüren, den man bei früheren Spielberg-Filmen so gern mochte. Gut gemeintes Old-School-Kino mit gewissen Ambitionen, das zum Ende hin aber immer mehr an seiner überschwänglichen Opulenz erstickt.

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