15. Januar 2012

DIE ERSCHAFFUNG DER WELT

Eduard Hofmann (Frankreich, Tschechen 1958)
Der französische Illustrator Jean Effel gehört mit seinem Klassiker "Die Erschaffung der Welt" eigentlich in jedes Buchregal eines Kinderzimmers. Auf humorvolle Weise schildert er dort die Tage, in denen Gott das Universum, unsere geliebte Erde, samt Flora und Fauna erschaffen hatte, anschließend Adam und Ewa zum Leben erweckte und sich am siebten Tag zum Ausruhen niederlegte. Unterstützt wird er von kleinen Engel-Buben, die ihm handwerklich zur Seite stehen.
Der ganze Schaffungsprozess wird vom Teufel kritisch beäugt, der natürlich (unterstützt von kleinen Teufelchen) überall seine Finger reinstecken muss. Er ist für die dunklen Akzente dieser Welt zuständig, für die Erschaffung von Stürmen auf der See, dem Salz im Meerwasser, von Vulkanausbrüchen, gefährlichen Tierarten und widerspenstigen Insekten.
Der Zeichentrickfilm unter Regie von Eduard Hofmann ist beinahe eine Kopie von Effels Buch, und man merkt auch, dass der französischen Cartoonist bei der Produktion allgegenwärtig war; optisch ist es eine haargenaue Wiedergabe seiner Zeichnungen und Ideen.
Wunderbar, könnte man denken, würde es sich nicht um die neue, deutsche Vertonung handeln, die den Film untermalen soll. So gut der Film auch sein mag: die Musik des Films hat etwas geschafft, was nur selten ein Film fertig bringt: Die grässlichen Wohlfühl-Liedchen verstümmeln durch ihre penetrante Banalität diesen zeitlosen Klassiker und lassen einem die Haare zu Berge stehen. Es geht so weit, dass man darüber nachdenkt, ob man den Film überhaupt zu Ende schauen sollte.
Ziel also: unbedingt nach der alten DEFA-Fassung aus den 50ern suchen, oder vielleicht sogar nach der französischen, damit der Ton den Bildern ebenbürtig wird. Es kann nur besser werden.

Keine Kommentare: