19. Januar 2012

FRAU OHNE GEWISSEN

Billy Wilder (USA, 1944)
Seit Ewigkeiten nichts mehr von Wilder geschaut. Nun doch wieder dank arte auf seinen Film Noir-Überklassiker gekommen und mehr genossen denn je. Bei einem Kriminalfilm, vor allem wenn er dann noch so kaltblütig und schonungslos mit der Moral und dem Gewissen hantiert, macht es wenig Sinn auf den Inhalt einzugehen, und herum zu spoilern; man muss es einfach gesehen haben.
Es ist jedenfalls Billy Wilders großer Beitrag zur "schwarzen Serie", zum Film Noir, der damaligen Schattenseite des amerikanischen Kinos, in der es von fiesen Typen und noch fieseren Frauenzimmern mit hinterlistigen Absichten nur so wimmelt.
Barbara Stanwyck ist hier die Femme Fatale par excellence; mit doofer Perücke und eiskaltem Blick machte sie Kinogeschichte. Zusammen mit Fred MacMurra, der hier einen Versicherungsvertreter spielt, verwickeln sie uns in einen ausgekochten Versicherungsbetrug mit Mord und Todschlag, bei dem am Ende natürlich alles anders verläuft als geplant.
Wilder setzte sich hier zusammen mit Raymond Chandler ans Drehbuch, dem Pioneer der Schnüffler-Literatur. So ist der Film auch fesselnd erzählt, ohne spürbare Ermüdungserscheinungen.
Wilder, in der Regel als Komödien-Regisseur bekannt, traut sich hier in die ganz dunklen Ecken und beweist mit einem Genre-Seitenweg nach wie vor sein großes Talent.

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