10. Januar 2012

Pierre Étaix - Wenn Clowns Filme machen

Man nehme die Filme der französischen Nouvelle Vague und kreuze sie mit Jacques Tati und einem Clown. Heraus kommt Pierre Étaix. Nicht anders lässt sich das filmische Schaffen dieses rätselhaften Künstlers in Worte fassen.
Dass Étaix eigentlich Clown war und später aktiv an den Filmen von Tati mitwirkte, ist nicht zu übersehen. Der Humor beider ist von einer enormen Beobachtungsgabe und Situationskomik gezeichnet, bloß gab Tati mit seinem nackten und naiven „Ursprungshumor“ lediglich den Anstoß; Piere Étaix übernahm den Ball, ließ ihn springen, tanzen und in ungewohnte Ecken fliegen.
Étaixs Filme hecheln von einem Gag zum anderen. Wenn man in einer Szene kurz wegschaut, entgehen einem tausend kostbare Geschichten und Slapstickmomente. Und doch sind Étaixs Filme selten witzig. Aber das sind ja Clown auch nicht unbedingt. Sie sind vor allem von diesem nostalgischen Charme umhüllt.
Arte zeigte kürzlich einige, restaurierte Filme von Pierre Étaix. Alles kleine Meisterwerke; kindlich und verspielt, als würde man in einem alten Kinderbuch herumblättern.

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