Ethan Coen, Joel Coen (USA, 2013)
Die Coens fabrizieren ihre kleinen Geschichte mittlerweile fast im Akkord. In einer kurzen Besinnungspause fragt man sich sofort, ob es wohl wieder etwas neues gibt. Enttäuscht wird man nie; zumindest was Zuverlässigkeit der kreativen Produktivität angeht.
Jetzt legen die Brüder ein Portrait der amerikanischen Folk-Bewegung Anfang der 60er Jahre hin, kurz bevor Dylan als Galionsfigur auserwählt wurde, aber weitgehend ohne dass man sich an weiteren realen Stars jener Szene festklammern darf. Dylan taucht hier lediglich am Ende als dunkle Silhouette auf. Man hört ihn auch singen, doch die Cohens lösen das geschickt; er vertont nur die letzte Szene, er wird nur angedeutet, ohne gleich als Legende ausgeschlachtet zu werden.
Die Folk-Barden in all den Kneipen und Cafés von Greenwich Village, die als thematisches Fundament dienen, retten den Film aber nicht vor seiner Unentschlossenheit. Einerseits blickt er zweiäugig auf die damalige Musikszene, bei der die Coens nicht davor zurückschrecken, alle gespielten Songs auch wirklich in voller Länge auszuspielen. Damals war man ja noch kultiviert, hörte schweigend und konzentriert dem Künstler zu, bis zum allerletzten Akkord. Dann wiederum gibt es die Sache mit der Katze, als Bindestück und inhaltlicher Lückenfüller, damit es einen Grund gibt, wegen dem die Hauptfigur des Llewyn Davis von einem Ort zum anderen torkeln kann, weil er den verflixten Kater entweder sucht oder ihm hechelnd hinterherrennt. Die Katze wurde hinzugefügt, weil die Handlung sonst zu dünn wäre, meinen die Cohens. Was vielleicht auch stimmt. Die komödiantischen Verschnaufpausen sind damit zumindest gesetzt.
Später lässt Llewyn alles hinter sich, selbst seine mittlerweile schwangere Ex-Freundin (Carrey Mulligan), die ihm ohnehin bloß mit Zorn entgegentritt. Eine Wohnung kommt für ihn auch nicht mehr in Frage, er schläft auf einer Couch ein und wacht auf der nächsten wieder auf, bis er irgendwann plötzlich im Wagen zweier Jazzmusiker sitzt (einer von ihnen ist John Goodman... alt geworden). Es geht Richtung Chicago, bzw. Richtung Musik-Manager Bud Grossman (F. Murray Abraham... noch älter geworden). Die Fahrt dehnt sich ins Unendliche, die Sequenz ebenso und plötzlich sind wir mitten in einem Roadmovie; ein unproportionaler Genre-Wechsel, was irgendwie irritiert. Am Ende ist es dennoch ein zusammenhängender Film geworden, mit schönen Songs und netten Einfällen, aber, wie immer bei den Cohens, weit ab vom Meisterwerk.
Jetzt legen die Brüder ein Portrait der amerikanischen Folk-Bewegung Anfang der 60er Jahre hin, kurz bevor Dylan als Galionsfigur auserwählt wurde, aber weitgehend ohne dass man sich an weiteren realen Stars jener Szene festklammern darf. Dylan taucht hier lediglich am Ende als dunkle Silhouette auf. Man hört ihn auch singen, doch die Cohens lösen das geschickt; er vertont nur die letzte Szene, er wird nur angedeutet, ohne gleich als Legende ausgeschlachtet zu werden.
Die Folk-Barden in all den Kneipen und Cafés von Greenwich Village, die als thematisches Fundament dienen, retten den Film aber nicht vor seiner Unentschlossenheit. Einerseits blickt er zweiäugig auf die damalige Musikszene, bei der die Coens nicht davor zurückschrecken, alle gespielten Songs auch wirklich in voller Länge auszuspielen. Damals war man ja noch kultiviert, hörte schweigend und konzentriert dem Künstler zu, bis zum allerletzten Akkord. Dann wiederum gibt es die Sache mit der Katze, als Bindestück und inhaltlicher Lückenfüller, damit es einen Grund gibt, wegen dem die Hauptfigur des Llewyn Davis von einem Ort zum anderen torkeln kann, weil er den verflixten Kater entweder sucht oder ihm hechelnd hinterherrennt. Die Katze wurde hinzugefügt, weil die Handlung sonst zu dünn wäre, meinen die Cohens. Was vielleicht auch stimmt. Die komödiantischen Verschnaufpausen sind damit zumindest gesetzt.
Später lässt Llewyn alles hinter sich, selbst seine mittlerweile schwangere Ex-Freundin (Carrey Mulligan), die ihm ohnehin bloß mit Zorn entgegentritt. Eine Wohnung kommt für ihn auch nicht mehr in Frage, er schläft auf einer Couch ein und wacht auf der nächsten wieder auf, bis er irgendwann plötzlich im Wagen zweier Jazzmusiker sitzt (einer von ihnen ist John Goodman... alt geworden). Es geht Richtung Chicago, bzw. Richtung Musik-Manager Bud Grossman (F. Murray Abraham... noch älter geworden). Die Fahrt dehnt sich ins Unendliche, die Sequenz ebenso und plötzlich sind wir mitten in einem Roadmovie; ein unproportionaler Genre-Wechsel, was irgendwie irritiert. Am Ende ist es dennoch ein zusammenhängender Film geworden, mit schönen Songs und netten Einfällen, aber, wie immer bei den Cohens, weit ab vom Meisterwerk.
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