1. Februar 2011

SCHLOSS DES SCHRECKENS

Tim Fywell (Großbritannien, 2009)
Das einzige was hier den Schrecken verbreitet, ist die Qualität dieses Filmes.
Bereits beim Lesen von Henry James' Gespenster-Roman "Das Durchdrehen der Schraube", zweifelte ich, ob sich der Stoff überzeugend verfilmen lässt, doch Tim Fywells Verfilmung gibt wenigstens eine klare Antwort: Nein.
Angefangen damit, dass der Film durch seinen idiotischen, deutschen Verleihtitel "Schloss des Schreckens" (schon Claytons alte Verfilmung trug diesen Namen) Henry James vermutlich sich im Grabe umdrehen lassen würde. Hätte er noch zusätzlich dazu den Film gesehen, würde er wohl in seinem Sarg wie ein Kreisel rotieren.
Was der Film bietet sind routinierte Geistererscheinungen, die immer dann auftauchen, wenn dem Regisseur nichts mehr einfällt, wie er sonst den Zuschauer erschrecken könnte. Geleckte Postkartenfotografie, aufdringliche Kamerazooms, und deplaziert reingeschnittene Rückblenden. Bild-Impressionen, wie aus einem Katalog für stimmungsvolle Fließband-Schauderszenen entnommen. Spannungslose Langweile.
Ein fürchterlicher Film. Die größte Enttäuschung der letzten Zeit.

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