8. Februar 2011

Disney vs. Hitler

Interessantes Thema, denn wann sonst zeigte sich der Führer schon von seiner kindlich-verträumten Seite. Sein ausgeprägtes Filminteresse trug sicherlich dazu bei, dass es zu solchen irrsinnigen Momenten kam, wo er sich zu Weihnachten von seinem Propagandaminister Goebbels Micky Maus-Filme schenken ließ und sich wie ein Keks darüber freute. 
Hitler griff auch gerne selbst zum Zeichenstift, wenn es um Cartoon-Figuren ging. Dabei kam es zwar zu keinen eigenen kreativen Ergüssen, aber immerhin kopierte er gerne Disneys Trickfiguren.
Das führte schließlich so weit, dass 1941 eine eigene Zeichenfilm-Produktionsgesellschaft in Berlin-Dahlem gegründet wurde; mit dem Ziel, ebenso qualitative Filme wie etwa Disneys "Schneewittchen und die sieben Zwerge" zu produzieren. (Hitler soll selbst im Besitz einer Kopie des abendfüllenden Disney-Klassikers gewesen sein).
Der Höhepunkt des Absurden: Goebbels ließ sogar Disneys Film von den deutschen Zeichnern 1 zu1 nachzeichnen; die perfekte Übung, um schließlich eigene Filme von ebenso hohem Niveau auf die Beine zu stellen.
Am Ende konnte jedoch am amerikanischen Vorbild nichts gerüttelt werden, denn in Berlin wurde lediglich ein einziger Film produziert: Der 17-Minüter"Armer Hansi", der 1944 in die Kinos kam und die Geschichte eines aus dem Käfig entflohenen Vogels erzählte.
Das ganze wirkt noch irrwitziger, wenn man bedenkt, dass in Amerika ein Jahr früher der Disney-Cartoon "The Fuehrer's Face" ins Kinos kam und sogar mit dem Oscar als bester animierter Kurzfilm ausgezeichnet wurde.
Während in Deutschland die Nazis am Zeichentisch schwitzten, wurden Donald Duck & Co. als Anti-Nazi-Propaganda ein jubelnder Erfolg.
Ob Hitler nach dem Donald-Film weiterhin gerne Pinocchio und Dumbo zeichnete ist daher fraglich.

Video: "Donald Duck - Der Fuehrer's Face"

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