10. Februar 2011

DER SCHWARZE FALKE

John Ford (USA, 1956)
Vielleicht musst man bei dem Film ein Auge zudrücken (welch eine Ironie: Ford erblindete auf einem Auge gerade während dieses Films) und einsehen, dass der ganze Staub, der aufgewirbelt wird, nicht nur zurück auf der Prärie landet, sondern vor allem auch schon in dicken Schichten auf dem Zelluloid des Filmes liegt.
"Der schwarze Falke" hat leider wenig von der Klasse anderer seiner Western-Filme. (etwas "Ringo", "Westlich St. Louis" oder "Liberty Valance", die mir letztens gut gefallen haben.) Ich musste sogar beim Schauen tatsächlich noch mal nachschlagen, ob es wirklich ein John Ford-Film ist, obwohl er eigentlich zu seiner berühmtesten Filmen zählt. Man stolpert ständig über Lobeshymnen, vor allem über die von anderen Regie-Größen.
"Der schwarze Falke" ist schablonenhafte Schwarweiß-Malerei: die weißen, kultivierten Helden gegen die "roten Wilden", an den blutige Rache begangen werden muss. Ein abgenutztes, zu Tode gerittenes Monument Valley. Indianer-Stereotypen, die von angemalten Weißen gespielt werden. Ein gewalttätiger, rassistischer John Wayne, der sogar auf längst beerdigte Comanchen schießt. Überzeichnet- komödiantische Figuren; mehr Lucky Luke-Comic als ernstes Drama.
Die Frage ist, was John Ford in seinen Filmen zentral beabsichtigte. Unterhaltung oder den belehrenden Finger. Denn beim Schauen dieses Filmes, verspürt man eher die Lust, aufs Pferd zu steigen, um gegen die barbarischen Rothäute mit zureiten. Das Abenteuer ruft.
Kein in Würde gealterter Film, mit dem angenehmen Ford-Charme, sondern eine olle Weinflasche, aus der nur muffige, geleeartige Brühe herauskommt.

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