13. Mai 2013

YOJIMBO

Akira Kurosawa (Japan, 1961)
"Yojimbo" passte gerade perfekt ins Programm, wo mir doch letztens tatsächlich Kurosawas Autobiografie in einem Antiquariat in die die Hände fiel. Ein rares Schnäppchen, über das man sich freuen darf. Über seinen Klassiker "Yojimbo" ebenfalls, wo doch das Wiesbadener KSM-DVD-Label so gnädig war, vor einiger Zeit einige Kurosawa-Filme herauszubringen, die mittlerweile auch schon wieder fast zu begehrten Raritäten zählen.
Der Film thematisiert zwei rivalisierende Banden, die ein ganzes Dorf verunsichern, so dass sich kaum noch jemand vor die Haustür wagt und der Ort langsam aber sicher an eine Geisterstadt erinnert, wo der Wind durch die schwarzweißen Bruchbuden weht und hin und wieder ein streuender Hund durchs Bild hetzt.
Glücklicherweise verläuft sich eines Tages ein Ronin (der große Toshiro Mifune) an diesen tristen Ort, beobachtet zunächst die Lage, entschließt sich zu bleiben und bietet seine Dienste als Leibwächter einer der beiden Banden an.
Mifune ist natürlich ein hinterlistiger Fuchs und wechselt fortan mehrmals das Lager, weil er die Dummheit und die Naivität der beiden Banden erkannt hat, so dass es ihm gelingt, durch geschickte Tricks, beide Seiten aufeinander aufzulehnen. Dieser kalte Krieg soll sich mit seiner Hilfe endlich zu etwas Konkretem entladen und zu einer erlösenden Säuberungsaktion führen, damit am Ende im Dorf wieder Ruhe herrscht.
Wie bereits John Sturges von Kurasawa zu seinem Remake "Die glorreichen Sieben" animiert wurde, war in diesem Fall Sergio Leone  begeistert und drehte von "Yojimbo" beeinflusst seinen "Für eine handvoll Dollar". Wenn man solche Klassiker des amerikanischen Western aufzählt, merkt man aber gleich, in welche Richtung „Yojimbo“ uns hinführt, und dass man dabei trotz gesellschaftlich-menschlicher Themen kaum einen Bogen um einen festgefahrenen Genrefilm machen kann. Kurosawas handwerkliche Präzision muss sich zuallererst gegen die säbelschwingenden Raufbolde eines aufdringlichen Samurai-Gangster-Rache-Genres behaupten. Der Film bleibt am Ende natürlich gut, aber es gibt eben Besseres von Akira.

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