Mike Leigh (Großbritannien, 2002)

Mike Leigh gehört zu den heutigen Regisseuren, nach deren Filmen man sich erst mal literweise Schweiß von der Stirn wischen muss. Leigh als britischer König des sozialen Realismus blickt hier gleich auf mehrere Figuren. Wie in einem Ensemble-Film baut er seine Geschichte zusammen, macht die gegenseitige Abhängigkeit der Charaktere deutlich; in einem Strudel aus unglücklichen Taxifahrern, perspektivlosen Kindern, geschlagenen Alkoholikerinnen, misshandelten und verlassenen Schwangeren, sowie anderen Einsamen, Isolierten und Unglücklichen, die meistens in einer runtergekommenen Londoner Vorstadt aus Beton und grauem Himmel leben.
Sonst gab es bei Mike Leigh immer noch Gründe zum Lachen, wenigstens zum Schmunzeln, in all dieser tragisch-komischen Resignation und menschlicher Entblößung, doch "All or Nothing" ist ein Farbfilm, der nur in Grautönen gemalt zu sein scheint, wo Tunnelblicke kaum einen Lichtschein am Ende verheißen.
Selbst wenn die Figur des übergewichtigen Rory, der in einer Rauferei wegen Herzproblemen zusammenbricht und erst im Krankenhaus zur physischen und vor allem auch psychischer Besinnung kommt, weil sich die Familie sorgenvoll um ihn scharrt, ist nicht mehr als eine belehrende Konsequenz einer aus den Fugen geratenen Entwicklung.
Leigh verzichtet hier noch auf die Figur eines unfreiwilligen Propheten, wie man ihn etwa später in der Figur des Fahrlehrers aus "Happy-Go-Lucky" kennt, oder auf den Sarkasmus und Zynismus von David Thewlis Charakter aus "Naked", weswegen man jegliche poetischen Ansätze in "All or Nothing" noch ganz woanders suchen muss, falls man sie überhaupt finden möchte, oder sich stattdessen lieber in den blanken Realismus stürzt, der noch näher an ein waschechtes Dokument andockt als seine restlichen (zumindest die von mir bisher gesehenen) Filme.
Sonst gab es bei Mike Leigh immer noch Gründe zum Lachen, wenigstens zum Schmunzeln, in all dieser tragisch-komischen Resignation und menschlicher Entblößung, doch "All or Nothing" ist ein Farbfilm, der nur in Grautönen gemalt zu sein scheint, wo Tunnelblicke kaum einen Lichtschein am Ende verheißen.
Selbst wenn die Figur des übergewichtigen Rory, der in einer Rauferei wegen Herzproblemen zusammenbricht und erst im Krankenhaus zur physischen und vor allem auch psychischer Besinnung kommt, weil sich die Familie sorgenvoll um ihn scharrt, ist nicht mehr als eine belehrende Konsequenz einer aus den Fugen geratenen Entwicklung.
Leigh verzichtet hier noch auf die Figur eines unfreiwilligen Propheten, wie man ihn etwa später in der Figur des Fahrlehrers aus "Happy-Go-Lucky" kennt, oder auf den Sarkasmus und Zynismus von David Thewlis Charakter aus "Naked", weswegen man jegliche poetischen Ansätze in "All or Nothing" noch ganz woanders suchen muss, falls man sie überhaupt finden möchte, oder sich stattdessen lieber in den blanken Realismus stürzt, der noch näher an ein waschechtes Dokument andockt als seine restlichen (zumindest die von mir bisher gesehenen) Filme.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen