8. Januar 2013

ULEE'S GOLD

Victor Nuñez (USA, 1997)
Victor Nuñez also. Und schon wieder könnte man die Frage stellen: wer ist das überhaupt? Zumindest jemand, der den alten Peter Fonda wieder auf die Beine stellt, wobei der Film auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat, aber trotz dessen gehörte Fonda schon zu diesem Zeitpunkt  mit seinem Schwesterherz Jane zum Urgestein der Branche.
Mag man also "Ulee's Gold" sehen wie man will (bei den damaligen Festivals kam er wohl gut an), sein Hauptverdienst bleibt immer noch, sich auf würdige Art vor Peter Fonda zu verbeugen, so dass man sich nicht schon wieder auf Clint Eastwood einlassen muss, den obligatorischen Mann für die Rolle des wiederbelebten Senioren-Helden, der noch einmal den Colt ziehen darf, und das kann man jetzt auch ruhig zweideutig interpretieren.Der Witwer Ulee (eben Peter Fonda) lebt als Bienenzüchter in Florida, zusammen mit seinen beiden Enkelinnen, deren Vater wegen einem Raubüberfall im Gefängnis sitzt und die drogenabhängige Mutter, Hellen (Christine Dunford) im Verlauf der Geschichte erst einmal wiedergefunden und entgiftet werden muss, wobei Ulee von seiner Nachbarin, der Krankenschwester Connie (Patricia Richardson) liebevoll unterstützt wird. Ulee leidet zudem an Rückenproblemen, was ihm die Arbeit an den Bienenstöcken zusätzlich erschwert. Und als wären das nicht schon genug Strapazen, meldet sich plötzlich auch noch der inhaftierte Sohnemann und bittet seinen Vater um Hilfe, da seine Frau Hellen von den damaligen Überfall-Komplizen gefangen wird. Offene Rechnungen stehen noch aus; die Beute, zu deren Versteck Ulee die beiden Gauner hinführen soll. Der Vietnam-Veteran Ulee mobilisiert sich also zum passiven Kämpfer und sorgenvollen Beschützer seiner Familie. 
Aus einem sanften Familienmelodrama wird ein fast reißerischer Thriller, beinahe mit Hitchcock-Flair, alles um am Ende die ganze Familie wieder zu vereinen. Der Film kommt dabei auf leisen Sohlen seinem Ziel entgegen, explodiert hier und da in kleinen Akzenten, aber schwirrt eher konstant in seiner Narration wie die Bienen über ihrem Honig, und die ewig summende, niemals aufdringliche Musik von Charles Engstrom schließt diesen ausgewogenen Rahmen.

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