21. Juli 2011

PALERMO SHOOTING

Wim Wenders (Deutschland, Italien 2008)
Es muss so gewesen sein: zwei waschechte Düsseldorfer traffen sich zum Bierchen an der Düsseldorfer KÖ oder auf einer Parkbank direkt am Rhein, klopften sich auf die Schulter und lobten die Arbeit des anderes, versanken schließlich gemeinsam in Düsseldorfer-Erinnerungen und tauschten Heimat-Erfahrungen aus. Dann hieß es plötzlich: lass uns gemeinsam etwas machen, was unser Heimatstadt wenigstens ein kleines Denkmal setzen könnte!
Heraus kam zwar kein Denkmal (weder ein filmisches noch eins für Düsseldorf), aber dafür immerhin einer der schlechtesten Wenders-Filme.
Der andere Düsseldorfer ist die tote Hose Campino, in der Hauptrolle des renomierten Fotografen Finn, der mit dem (Erfolgs)Druck seines Jobs nicht mehr umgehen kann, von düsteren Todesvisionen geplagt wird, sich einerseits einsam fühlt und sich anderseits gerne selbst entschlüsseln würde. Es folgt der unvermeidliche Selbstfindungstrip, der ihn nach Palermo führt.
Und Campino macht das noch nicht mal so schlecht, auch wenn man sieht, dass Wenders viel Rücksicht auf die mangelnde Filmerfahrung des ewigen Möchtegern-Punks nimmt; aber er bleibt eben immer Campino. Statt sich wirklich auf die (leider dürftige) Geschichte einzulassen, beobachtet man vordergründig die Leistung des Hauptdarstellers.
Dennis Hopper spielt ironischerweise den Tod in Person (dabei ist es einer seiner letzten Leinwandauftritte) und man merkt dann auch wie klitzeklein und bedeutungslos Campino auf einmal wird. Einen Vorteil hat der Film: wenistens wird der Hosen-Frontmann noch seinen Enkeln davon erzählen können, von Dennis Hopper in den Arm genommen worden zu sein.

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