6. Juli 2011

MOSQUITO COAST

Peter Weir (USA, 1986)
Harrison Ford als verrückt-exzentrischer Erfinder/Techniker; das hat bisschen was von einer irdischen Weiterführung seiner Han Solo-Figur. Peter Weir schickt ihn hier mit Frau (Hellen Mirren) und seinen Kindern (u.a. River Phoenix) in den Dschungel von Honduras, weil Ford den amerikanischen Konsum nicht mehr ertragen kann und seine technischen Erfindungen als Hexenwerk dauernd auf Ablehnung stoßen.
Im Regenwald kauft er eine ganze "Stadt" im Gebiet, das sich Mosquitia nennt, um gleich bei der Ankunft festzustellen, dass es sich dabei lediglich um paar runtergekommene Hütten handelt. Voller Tatendrang kann er aber seine Familie und die Einheimischen dazu motivieren, aus dem verwilderten Fleckchen Erde eine behagliche, eigene Welt zu erschaffen und darüber hinaus seine Erfindung, (eine Kältemaschine, die Wärme zu Eis umwandeln kann), in kolossalen Ausmaßen zu bauen.
Diese jungfräuliche, selbst erschaffene Welt, die aus dem Nichts erbaut wurde, zieht erst mal alle begeistert in ihren Bann, doch wie jede Utopie ist sie irgendwann dem Untergang geweiht. Harrison Ford wird zum despotischen Irren, der ungeachtet auf die Bedürfnisse seiner Familie nur noch seine eigenen Ziele verfolgt und somit geradewegs auf den Abgrund zusteuert.
Das ist einerseits fesselnd, anderseits furchtbar banal. Ein moralisierender Ökofilm, mit einem besserwisserischen Protagonisten, der immer Recht hat, den man aber nie ernst nehmen kann, weil man genau weiß, dass es böse für ihn enden wird.
Schade auch, dass andere Figuren kaum nennenswerte Eigenschaften entwickeln, weil es ein ständiger Kampf von Harrison Ford gegen den Rest der Welt bleibt. Selbst jemand wie River Phoenix bleibt bloß ein hölzernes Kind, das sich zaghaft aufzulehnen schafft, aber immer in Vaters (oder H. Fords!) Schatten steht.

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