27. Juni 2011

SAMSTAGNACHT BIS SONNTAGMORGEN

Karel Reisz (Großbritannien, 1960)
Reiszs Verfilmung von Alan Sillitoes Romanvorlage musste unbedingt heraus gegraben werden, nachdem ich letztens mit großer Begeisterung das Buch gelesen habe. Doch ein Roman ist eben kein Drehbuch sondern ein Roman; am Ende ist ein Film nichts anderes als ein abgenagtes Skelett, ein subjektiver und kompakter Versuch.
Albert Finneys spielt einen jungen Arbeiter in Nottingham der späten 50er Jahre, gefangen in den Mühlen des Fabrikalltags. Das Rad rotiert ohne Unterbrechung weiter: Arbeit, Schlafen, Arbeit, Schlafen, am Wochenende Kneipe, dann wieder Arbeit, Schlafen. Diesen monotonen Trott versucht er durch die Affäre mit einer verheirateten Frau zu durchbrechen und später schließlich mit Hilfe seiner eigenen Freundin, die er im Verlauf der Geschichte kennen lernt, und somit die von ihm schwanger gewordene Affäre sausen lässt.
Das ist das junge britische Kino, aber von einer noch etwas zaghaften Seite, zwar mit dem Blick in neue Richtungen, aber mit einem Fuß in den 50ern. Die British New Wave mit leichter Staubschicht. Ich mag ihn dennoch.

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