20. Juni 2011

NIAGARA

Henry Hathaway (USA, 1952)
Henry Hathaway im Hitchcock-Gewand. Aber eher eine Light-Version des Suspence-Meisters. Monroe zwar das standarisierte Lustobjekt, die sowohl morgens beim Aufwachen, wie auch unter der Dusche perfekt geschminkt ist und es den männlichen Zuschauern stets schwer machen soll, doch dieses Mal nicht nur als Blondchen sondern vor allem als Femme Fatalale. Joseph Cotton gibt den ausgeleierten Ehemann und Korea-Veteranen, der unter seiner Kriegsneurose zu leiden hat. Monroe muss gelangweilt mitleiden, geht lieber fremd und beschließt zusammen mit ihrer Affäre ihren Ehemann aus dem Weg zu räumen.
Das frisch vermählte Ehepaar Cutler, die scheinbaren Protagonisten, geraten in dieses mörderische Spiel, sind aber letztendlich nicht mehr als Dekoration für die eigentlichen Stars dieses Films: Monroe, Cotton und die monströse Kulisse der Niagarafälle, vor der sich die Geschichte abspielt.
Hathaways Film bleibt zwar beim erneuten Sehen wieder spannend, aber schwirrt weit weg von Perfektion, da er viel zu sehr danach lechzt, ganz plakativ zu demonstrieren, dass man hier mit zwei Naturgewalten zu kämpfen hat: mit den Niagaras und mit der Monroe.

Keine Kommentare: