3. November 2010

DIE VERACHTUNG

Jean-Luc Godard (Frankreich, Italien 1963)
Noch nie so gut gefallen, wie bei der kürzlichen Sichtung. Liegt vielleicht aber daran, dass ich mittlerweile mehrere Moravia-Romane hinter mir habe, und vielleicht ist das nicht ganz unwichtig bei der richtigen Einschätzung von Godards Film. Denn was mir so gut gefiel, waren gerade die Moravia-typischen Dialoge zwischen Mann und Frau, eingebettet in dieses Filmbranchendrama. Dieses ständige Aneinandervorbeireden, diese Gemütswechsel, Meinungsschwankungen, nicht zu Ende ausgesprochene Gedanken, alltägliche Wortfetzen, Geschlechter-Spannungen.
Michel Piccoli in seiner ersten Rolle, Fritz Lang spielt sich selbst, Jack Palance ist der Prototyp des ekligen Produzenten-Geldsacks und Brigitte Bardot ist eben Brigitte Bardot. Toller, großer Film, getragen von Georges Delerues wunderbarem „Thème de Camille“, welches die Raffinesse der Villa Malaparte untermalt, deren Dachterrasse so elegant ins blaue Meer hineinragt.
Fast eine filmische Oper… Wie gespannt ich doch jetzt auf den Roman bin.

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