10. November 2010

DER MEISTER UND MARGARITA

Aleksandar Petrovic (Jugoslawien, Italien 1972)
Nachdem ich kürzlich Bulgakows Roman gelesen habe, erscheint Aleksandar Petrovics Verfilmung von 1972 wie ein schlechter Witz, obwohl ich den Film immer gerne geschaut habe.
Stimmungsvoll ist er ja, und ich hoffe, ich muss von diesem Klassiker auch niemals eine Hollywood'sche Version sehen. Man merkt dem Film trotzdem an, wie schwer er sich tut, vor allem die phantastischen Elemente umzusetzen. Man erwartet bei Bulgakow zwar keine Special Effect-Parade, aber wenn man allein aus techniscen Gründen auf den Kater Behemoth verzichten muss, bzw. dieser auf eine gewöhnliche Schmusekatze reduziert wurde (im Buch kann er reden, hat die Größe eines Menschen und geht aufrecht auf seinen Hinterbeinen), dann bleibt einem eine der tragenden Figuren dieser Geschichte verwehrt, da sie auf diese Weise bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt und verharmlost wird.
Trotzdem mag ich den Film. Er ist immerhin so etwas wie ein Versuch. Alleine Mimsy Farmer als Margarita, mit ihrer aufziehpuppen-artigen Art zu spielen, macht den Film sehenswert.
Und Morricones Glockengebimmel in den Anfangssequenzen, während des Kamerafahrt durch Moskaus schäbige Vorstadt.

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