14. August 2012

DAS FRECHE MÄDCHEN

Claude Miller (Frankreich, 1985)
Gehört zu Charlotte Gainsbourgs ersten Gehversuchen und sie darf in Millers Film sogar Charlotte heißen. Das 13jährige Mädchen ist frech (jedoch viel weniger, als der Titel es verspricht) und grübelt viel zu viel über ihre Rolle auf diesem Planeten, umgeben von verständnislosen Erwachsenen, der provinziellen Langweile, kaputten Familienverhältnissen und dem naiven Traum vom Ausbruch aus dieser Starre.
Ihr Hoffnungsschimmer ist die gleichaltrige Pianistin Clara Baumann, die bereits große Erfolge feiert; ein blonder Goldesel im Röckchen. Durch einen Zufall lernen sich beide kennen, Charlotte schnuppert endlich die frische Luft der aufregenden Künstlerwelt und bekommt von Clara den Vorschlag, sie auf der Tournee zu begleiten. Der Traum platzt aber, weil die verwöhnte Clara doch nur den unnahbaren Star raushängen lässt und Charlotte erkennt am Ende, dass sie bei ihren Freunden/Familie doch die erwünschte Geborgenheit findet.
Französisches Pubertäts-/Jugend-Kino hat den großen Vorteil, ein paar weibliche Darsteller in ihrem frühen Gören-Zeitalter auf das große Sprungbrett gestellt zu haben. Noch einfacher haben es diejenigen Kinder, deren prominente Eltern bereits für genug Wirbel gesorgt haben, so ist der (filmische) Weg der rotznäsigen Charlotte Gainsbourg durch Papa Serge und Mama Jane in Claude Millers Film nicht nur vorbestimmt, sondern von allen Seiten angestrahlt und führt wohlbehütet ins glamouröse Ziel. Der Film bringt lediglich den Stein ins Rollen, und mehr verlangen wir auch nicht von ihm.

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