30. Mai 2011

ZWEI AUF GLEICHEM WEG

Stanley Donen (USA, 1967)
Wir begleiten hier Audrey Hepburn und Albert Finney während ihrer Urlaubsfahrten entlang der französischen Mittelmeerküste; eine Strecke, die beide schon seit mehreren Jahren befahren; zuerst alleine, zwischendurch mit Bekannten und schließlich auch mit der eigenen Tochter. Der Regisseur zerschnippelt jedoch seine Story und setzt sie unchronologisch wieder zusammen, wodurch sein Film von permanenten Zeitsprüngen gezeichnet ist, so dass man verschiedene Beziehungsphasen beider Protagonisten miterleben darf.
Stanley Donens Film ist wohl der höchste Gipfel einer nicht-linearer Erzählkunst. Hier geht es nicht um die strenge Chronologie einer Geschichte, sondern um die Akzentuierung von Raum und Zeit. Es entsteht dadurch ein ganz eigener und sehr poetischer Erzählfluss und somit eine der am schönsten und ungewöhnlichsten erzählten Film-Geschichten.
Den Wandel der Figuren, ihre Tragik und Komik verdeutlicht der Film vordergründig durch seine durchgehende Vermischung von Zeit oder das Aufeinanderprallen zeitlich voneinander abgegrenzter Sequenzen, wodurch der Zuschauer die nötige, emotionale Verbindung zu den beiden Charakteren aufbauen kann.
Interessant ist, dass dieser Eingriff die Figuren vor allem in ihrer Konsequenz in Frage stellt und sie für den Zuschauer demaskiert. Denn am Ende ist es vor allem eine Geschichte über Mann und Frau, über Höhen und Tiefen, über Zu- und Abneigungen und viele Launenwechsel. Ein ständiges Hin- und her, mit einem scheinbar geschlossenen Ende, das vielleicht gar keins ist. Und vor allem ist es wahrscheinlich Audreys bester Film.

1 Kommentar:

Smutek hat gesagt…

oh, den kannte ich gar nicht. habe vor einigen jahren viele hepburn filme geschaut. vor allem diese übertriebene satire 'funny face' ist toll.