20. April 2011

WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF?

Mike Nichols (USA, 1966)
Nichols' Leinwandadaption von Edward Albees Bühnenstück. Vier Charaktere und ein Dialoggefecht, zum Großteil auf einen Ort konzentriert.
Ein klassischer Boxkampf; im Ring Burton vs. Taylor. Man könnte meinen, der Kampfplatz wäre extra für sie errichtet worden. Burton ist der zynische Historiker. Taylor, seine Ehefrau, die mit dem Altern nicht zurechtkommt.
Dann kommt Besuch, ein jungs Pärchen. Burton/Taylor streiten, spotten, zerren gegenseitig an ihren ausgeleiherten Seelen. Und ziehen die Jungen Leute in ihre zerstörte Welt mit hinein, wie in einen tiefen, finsteren Schlund.
Sehr intensiv, entblößend analytisch (wie wohl bei der echten Frau Woolf), aber vor allem auch sehr komisch durch Burtons Zynismus und Taylors präzise Gegenschläge.
Eine Screwball-Tragödie über Liebe und Leben, und wie man als Zuschauer darüber schmunzeln kann, weil der Film sicherlich so manch einem von uns einen Spiegel entgegenhält.

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