1. März 2011

DER SCHATZ

Georg Wilhelm Pabst (Deutschland, 1923)
Das schönste aus der Stummfilm-Ära stammt in der letzten Zeit wieder mal vom Herrn Pabst. Dieses Mal sein expressionistisches Werk "Der Schatz", eingebettet in eine alte, slowenische Glockengießerei. Hier lebt Meister Hofer mit Familie und seinem Gesellen. Es kommt das Gerücht auf, dass die Türken im 17.Jh in dem verwinkelten Haus einen Schatz versteckt haben sollen. Die Suche geht los und wird zur Besessenheit, führt zur Habgier, Eifersucht und schließlich einem dramatischen Ausklang.
Beachtlich wie modern der Erzählstil schon ist, wie logisch und klar der Regisseur seine Geschichte zu erzählen weiß, ohne in narrative Banalitäten zu verfallen.
Verziert wird das Ganze durch eine grandiose Kulisse, so dass das Haus zu einem eigenständigen Filmcharakter wird. Wie ein poetisch-horrorhaftes Lehmgebilde, schief und organisch. "Caligari" lässt grüßen, bloß ist "Der Schatz" in der Beziehung noch einige Schritte weiter weg vom kulissenhaften Theater und näher an einer greifbaren Wirklichkeit.
Ein extra Leckerbissen ist natürlich, wenn man die Chance hatte, diesen Film mit Live-Klavierbegleitung zu genießen, wie der Film vor einiger Zeit in Wiesbadens Caligari-Kino gezeigt wurde.

Keine Kommentare: