3. März 2011

127 HOURS

Danny Boyle (USA, 2010)
Erzählt wird die reale Geschichte des Bergsteigers Aron Ralston, der gerne aus dem Alltagstrott und Großstadthektik flüchtet und sich in den hügeligen National Park in Utah begibt, um in dem felsigen Gebirge rumzuklettern.
Dass er diesen Ort bereits gut kennt sieht man daran, dass er mit jeder Felsspalte bestens vertraut ist, bis er schließlich einen Felsen anpackt, welcher ins Rollen gerät und er mit ihm in eine tiefe Felsspalte abrutscht, wo ihm der gleiche Stein den Arm an der Felswand einklemmt und er für den Rest des Filmes gefangen ist.
An dieser Stelle schwitzt man erstmal kräftig mit, aber nicht nur aus Mitleid, sondern vor allem, weil man als Zuschauer sofort anzweifelt, ob der Film eine solche Idee bis zum Schluss dramaturgisch durchhält, oder noch schneller abschlafft als die eingeklemmte Hand des Protagonisten.
Glücklicherweise kriegt Boyles Film die Spannungskurve, auch wenn er sich viel zu sehr auf aufdringliche Visionen und bildhafte Erinnerungsfestzen seines gefangenen Helden verlässt. Das füllt zwar die inhaltlichen Lücken und bringt uns Ralston als Menschen näher, aber verharmlost den Aspekt der vollkommenen Abgeschiedenheit dieses Ortes, von dem das eigentliche Drama ausgeht.
Insgesamt ist es eine Story, bei der man vermutlich mehr Schwergewicht auf Einsamkeit und Ruhe legen sollte. Ein kleiner Mensch, der alleine kaum im Stande ist, gegen die massive Beständigkeit seiner Umgebung anzukämpfen, so sehr er auch an allem rüttelt, um sich zu befreien. Split Screen-Einsätze, Makro-Aufnahmen und ein aufdringlicher Soundtrack wirken dem leider entgegen; sie zerren in ihrer hektischen Art selbst viel zu sehr an den passiv-monströsen Felsen.
Unterhaltsam, krass und schockierend. Gut aber nicht großartig.

Keine Kommentare: