24. März 2011

TRUE GRIT

Ethan, Joel Coen (USA, 2010)
Da ärgert man sich streifig, dass man Henry Hathaways Ur-Version gar nicht kennt; der Mensch vergleicht ja immer so gerne. Ist zumindest schon mal ein Ansporn danach Ausschau zu halten.
Der Film der Gebrüder Coen startet etwas unverhofft, weil man hauptsächlich nur im Off-Kommentar mitbekommt, wie der Stein angestoßen und ins Rollen gebracht wird.
Der Anstoß für die Story, ist ein Mord. Die 14jährige Mattie will ihren ermordeten Vater rächen, in dem sie den Marshall Rooster Cogburn (Jeff Bridges) anheuert, welcher den entflohenen Mörder im Indianergebiet aufspüren soll.
Der alte Marshall ist mittlerweile in einem fragwürdigen Zustand, muss also von der kleinen Gör erstmal zu dem Job motiviert werden. Hier kreieren die Coens das klassische Motiv eines verbrauchten Ex-Helden, der nach einer herben Niederlage erst wieder auf Vordermann gebracht werden muss (oder sich selbst aufrafft), und somit wieder zum Helden werden kann. Was also erst nach einem klassischen Western klingt, wird im Verlauf der Geschichte glücklicherweise durch diverse, skurrile Charaktere vor den üblichen, verbrauchten Genre-Konventionen gerettet. Denn darin liegt meistens die Stärke der Coen-Filme: man wird mit Figuren konfrontiert, die man so noch nicht gesehen hat. Die sorgen auch in dem Fall für das nötige Zündholz und garantieren immerhin eine unterhaltsame Handlung vor einer attraktiven Prärie-Kulisse. Auf Leinwand deswegen noch viel schöner.

1 Kommentar:

Verena hat gesagt…

Auch ohne Vorwissen den Film gesehen - tatsächlich aber nicht so begeistert trotz feiner Landschaften. Bezüglich der Charaktere und deren Skurrilität: ja! Doch - was ist eine Stärke. Aber mehr dennoch nicht. Vor allem von Bridges hätte ich mehr erwartet und das Kind ist klischeehaft nervig. Aber schöne Bilder. Immerhin dort Unterhaltungswert.