6. Januar 2011

DER FÄNGER

William Wyler (USA, 1965)
Wenn der passionierte Freizeit-Lepidopterologe Freddie (ein junger, etwas dämonischer Terence Stamp) sein Schmetterlingsnetz schwingt, dann gehen ihm nicht nur die bunten Falter ins Netz, sondern eines Tages auch die Kunststudentin Miranda (Samantha Eggar).
Denn nachdem er schon länger in der Straßen von London ein Auge auf sie geworfen hat, entführt er sie schließlich und sperrt sie in den Keller seines frisch gekauften, abgelegenen Hauses in Sussex.
In seiner besitzergreifenden Begierigkeit besteht er darauf, dass sie bei ihm bleibt, und somit versucht er ihr "Gefängnis" so wohnlich wie möglich einzurichten, um es auf ihre Bedürfnisse abzustimmen. (komplette Garderobe, Kunstbücher zur Weiterbildung, etc) 
Was folgt, ist ein durchgehendes physisches und vor allem psychisches Hin- und Herzerren zwischen den beiden Charakteren. Misslungene Fluchtversuche, Meinungsumschwünge, gebrochene Versprechen, Misstrauen, erzwungene Hingezogenheit, falsche Gefühle. 
Ein verblüffender Regisseur, dieser Wyler. Wie er vor allem den Spagat zwischen diesem subtilen, an Hitchcock angrenzenden Film und etwa seinem früheren aufgedunsenen "Ben Hur" schafft. Ein sehr vielseitiger Erzähler, der immer bestens zu unterhalten weiß.

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