18. Januar 2011

DIE BARFÜßIGE GRÄFIN

Joseph L. Mankiewicz (USA, 1954)
Mal wieder ein Film, der sein eigenes Medium belächelt und kritisch ins Rampenlicht rückt. Bogart als Regisseur, der mit seinem Produzenten und anderen Filmleuten, die etwas zu melden haben, nach Madrid kommt und die Tänzerin Maria Vargas (Ava Gardner) zum Film nach Hollywood bringen soll. Die junge Tänzerin zögert zunächst, kommt schließlich mit und wird daraufhin ein großer Filmstar. Der Erfolg macht sie jedoch zum Spielball der geld- und erfolggesteuerten Filmbonzen und sie stürzt ins Unglück. 
Bogart wie immer cool, weil er sich seit "Casablanca" nicht mehr umgezogen hat, und John Lennons Zuneigung zu Ava Gardner fange ich allmählich auch an zu verstehen.
Ein schöner Film, der vor allem von seinen großartigen Dialogen lebt und von einem zynischen Off-Sprecher, der ungezeigtes ergänzt und die Filmbranche zusätzlich durch seine spöttische Art demaskiert. In Zeiten des beschönigten Old-Hollywood, muss Mankiewiczs Blick hinter die Fassade, ein schmerzlicher Fausthieb gewesen sein.

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