6. Dezember 2010

SO FINSTER DIE NACHT

Tomas Alfredson (Schweden, 2008)
Ein Tomas Alfredson kommt aus dem Nichts und schmeißt uns das ungewöhnlichste Werk der letzten Zeit vor die Füße. Lässt uns nachdenken über Einsamkeit, Einzelgängertum, aber auch den Lauf einer Freundschaft, Treue, Abhängigkeit und Rachegefühle, die in uns brodeln.
Wie eine blutige Spur im verschneiten Wald, die man verfolgt. Man kennt ihren Ursprung nicht, man weiß nicht wohin sie führt. Der Mensch ist neugierig, gruselt sich gerne, auch wenn er es ungern zugibt.
Und schon sind wir gefühlsmäßig bei Alfredsons Film; der Vampir-Genre-Stempel schwebt ungewiss in der Luft, doch muss man den Film automatisch katalogisieren? Kann man es überhaupt? Vermutlich liegt der Reiz auch in diesem sinnlosen Ärger, dass er sich nicht klar einordnen lässt. 
Es ist vor allem ein erzählerisch ausgeglichener und linearer Film, doch mit verstörenden, blutigen Akzenten; Johan Söderqvists Musik verleiht dem stets eine poetische Ästhetik.
Ein Genre-Film, der keiner ist, weil er Klischees verweigert, bzw. sein eigenwilliges Genre nutzt, um Anspielungen auf lebensnahe Themen zu machen. Wunderbar.

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